Turnaround Management - Fallstudie Social Media in der Krise

Social Media als Instrument der Krisenkommunikation 6 Standpunkt zu beziehen oder einen Vorwurf aufzuklären. 42 Überwiegend Blogger, Journa- listen und Reporter nutzen Twitter, um schnell und unkompliziert an Nachrichten und In- formationen zu gelangen. 43 Die auf Twitter verbreiteten Kurzmitteilungen werden im Durchschnitt 23 Minuten später von klassischen Medien aufgegriffen. 44 Durch die Restriktion, dass nur 140 Zeichen in Mitteilungen gesendet werden können, wird Twitter im Krisenfall primär als Multiplikator von Informationen eingesetzt. 45 Kritisch an- zuführen ist zudem, dass nur knapp ein Drittel der Twitter Nutzer sich regelmäßig aktiv verhalten und „tweets“ absetzen – der dominierende Anteil der registrierten Nutzer besteht aus passiven Usern, die versendete Kurznachrichten lesen und empfangen. 46 3.1.2 Facebook 3.1.2.1 Vorstellung und Praxisbeispiel der Krisenkommunikation Mehr als 45 Milliarden Nachrichten werden täglich auf Facebook verbreitet. Mit 1,44 Mil- liarden registrierten Nutzern ist es somit das größte und erfolgreichste soziale Netzwerk. 47 Facebook wurde 2004 von Mark Zuckerberg an der Harvard University in Boston gegrün- det und bietet nicht nur Privatpersonen sondern auch Unternehmen die Möglichkeit, sich auf einer Profilseite zu präsentieren. 48 Die unternehmerischen Profilseiten werden als Fan- page bezeichnet und dienen der Publikation von Nachrichten, Fotos, Links und Videos. 49 Eines der Erfolgsmerkmale von Facebook ist die Möglichkeit für registrierte User, über eine Timeline einen aktuellen Status sichtbar zu veröffentlichen, sodass dieser von anderen Nutzern kommentiert, geliked und geteilt werden kann. 50 Diese Funktionalität entfacht ei- nen direkten Dialog. 51 Im Februar 2014 konnte sich die Restaurantkette Vapiano – durch einen gut durchdachten Post – der Kritik eines auf ihrer Fanpage hochgeladenen Videos entziehen. Das von einem 42 Der interviewte Experte führte an, dass Unternehmen den Vorteil haben über Twitter zeitnah Stellung nehmen zu können (Anhang 2). 43 Vgl. Busemann, K. (2013), S. 398; Simon, N., Bernhardt, N. (2010), S. 24-25. 44 Vgl. Pradetto, O. (2012), o. S. 45 Vgl. Pradetto, O. (2012), o. S.; Der interviewte Experte führte einerseits die Restriktion auf 140 Zeichen als Nachteil an, andererseits wurde die Steigerung des Traffics auf der eigenen Internetseite als Vorteil von Twitter gesehen (Anhang 2). 46 Vgl. Busemann, K. (2013), S. 399 . 47 Vgl. t3n – digital pioneers (2015), o. S. 48 Vgl. Brennick, J. (2012), S. 34; Stoffels, H., Bernskötter, P. (2012), S. 104. 49 Vgl. Tong, T. (2013), S. 788; Stuber, R. (2010), S. 47ff. 50 Vgl. Brennick, J. (2012), S. 34. 51 Der Experte führte die Kritik an einem Restaurantbesuch, der mittels eines Kommentars erwidert wurde, als Beispiel für den direkten Dialog mittels der Kommentarfunktion in Facebook an (Anhang 2).

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